
Grenzenloser
Blick - Wüste im Süden Libyens.

Der
aufgewirbelte Sand versteckt die Sonne.

Gemütlich
auf vier Beinen.
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Es
sind aber nicht nur die Landschaften, die die Wüste zu einem
besonderen Erlebnis machen. Die unendlichen Weiten bieten viel Platz
für Gedanken und Erinnerungen; das absoluten Fehlen irgendwelcher
Bauten, die an die Zivilisation erinnern, ergeben eine neue Perspektive.
Einzelne Pflanzen, manchmal sogar einzelne Grashalme oder Bäume,
die wie aus dem Nichts wachsen, zeugen von der Kraft der Natur.
Die
Tage sind heiss, die Nächte Kühl. Der Blick in den Himmel
ist weit und frei, sternenklare Nächte werden zu einem besonderen
Erlebnis. An windigen Tagen wird Sand und Staub aufgewirbelt, so
dass die Landschaft in einem Dunstschleier verschwindet. Sonne und
Mond sind kaum mehr zu sehen.
Was
immer man in der Wüste benötigt, muss mitgenommen werden.
Sei Wasser oder Essen, es muss von der Menge her so angepasst werden,
dass es reicht, aber auch dass es noch transportiert werden kann.
Diese schwierige Aufgabe wird einem von erfahrenen Touareg-Führern
abgenommen, das es in Libyen sowieso nicht erlaubt ist, ohne zu
reisen. Auch bei Kameltouren werden diese Sachen sowie persönliche
Gegenstände wie Schlafsack und Kleider in einem Gelädewagen
transportiert.
Für
Wüstentouren gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
Mit dem Kamel oder mit dem Geländewagen (4x4). Der Geländewagen
bietet natürlich ein schnelleres Vorwärtskommen, ist aber
gegenüber dem Kamel viel weniger reizvoll, weil man durch die
Wüste rast statt in der Wüste geht. Das persönliche
Erlebnis ist somit auf dem Kamel viel intensiver. Dies geht auf
kosten der vielen Sehenswürdigkeiten der weitläufigen
Wüste, die auf dem Kamel in kurzer Zeit nicht alle zu erreichen
sind.
Während
im Winter in der Wüste angenehme Temperaturen herrschen und
praktisch kein Wind zu erwarten ist, wird vom Frühling bis
zum Sommer immer heisser und warme Winde blasen einem den Sand ins
Gesicht. Windet es in der Nacht, ist man am Morgen fast gänzlich
mit Sand bedeckt. Die feinen Körner finden ihren Weg in den
Schlafsack, so dass auch Augen, Ohren und Mund voller Sand sind.
Vollständigen
Schutz gegen Sonnen, Sand und Wind bietet nur die Scheschia, das
traditionelle Kopftuch der Tuareg. Es wird um den Kopf gewickelt
und schützt auch Augen und Mund. Auch bei den Schuhen orientiert
man sich am besten an den Tuareg-Führern: Sie tragen Badeschlappen.
Die haben den Vorteil, dass man den Sand leicht ausklopfen kann,
keine stinkigen Füsse erhält und trotzdem geschützt
ist gegen die vielen dornigen Pflanzenteile, die sich unter dem
Sand verstecken.
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